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Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)

Vespa velutina nigrithorax, auch bekannt als asiatische Hornisse mit schwarzer Brust, ist eine Unterart der asiatischen Hornisse (Vespa velutina), die in einigen Regionen Ostasiens heimisch ist. Im Vergleich zu unserer heimischen Hornisse (Vespa crabro) ist sie etwas kleiner. Die Königinnen werden bis zu 3cm groß, die Arbeiterinnen erreichen eine Größe von ca. 2,4cm.

Man geht davon aus, dass 2004 eine einzige Königin mit einem Frachtcontainer aus Asian eingeschleppt wurde. Seit dem breitet sie sich in Frankreich, Portugal, Belgien, Niederlande und seit 2014 auch in Deutschland aus. Im Jahr 2015 wurde in Büchelberg in Rheinland-Pfalz der erste Nestfund gemeldet. In der Region um Karlsruhe gab es in den Jahren 2017 und 2019 die nächsten Nestfunde.

Weitere Informationen zur Hornisse findest du unter: https://www.velutina.de/die-asiatische-hornisse-vespa-velutina/

Seit 2021 wurde erstmals ein Nest in Worms gesichtet. In 2022 waren es bereits fünf und 2023 über 13 gemeldete Nester.

Was tun bei einer Sichtung?

Einzeltiere die gerade auf Futtersuche sind, sind meistens recht harmlos. Dennoch sollte man nicht nach ihnen schlagen oder auf Eigeninitiative das Tier versuchen zu töten - sollte es doch die einheimische Hornisse sein, dann können empfindliche Bußgelder bis 50.000€ auf einen zukommen. Deckt oder räumt die Futterquelle ab oder lauft einfach daran vorbei. Einzeltiere können beim ArtenFinder mit Foto gemeldet werden: https://rlp.artenfinder.net/artenfinder-pwa

Bei einem Nestfund in Bodennähe bitte Abstand halten. Die asiatische Hornisse reagiert sehr aggresiv sobald man dem Nest zu nahe kommt, es können schnell 1000 Tiere ausfliegen. Wenn möglich absperren und uns kontaktieren.

Vespa velutina nigrithorax ist eine invasive Art und Meldepflichtig!
--->  Nest melden (Bitte mit Foto)  <---

Seit 2023 haben wir im Wormser-Imkerverein zwei Vespa velutina Scouts (Sebastian Besier (links), Dennis Schmitt (rechts)), deren Aufgabe es ist, Nester aufzuspüren, Nester zu verifizieren und das Entfernen der Nester weiterzugeben.

Nester aufspüren

Wir versuchen Nester mittels Dochtglas-Methode aufzuspüren, da die Radiotelemetrie mit sehr viel höheren Kosten verbunden ist und auch nicht zu 100% funktioniert.

Mit der Dochtglas-Methode wird ein Gefäß mit einem Docht und einer Lockflüssigkeit (1/3 Bier, 1/3 Weißwein, 1/3 Zucker) die Hornisse angelockt. Sobald ein Tier das Dochtglas entdeckt hat, wird diese immer wieder dorthin zurückkommen. Dies machen wir uns zu nutze. Die Hornisse wird von uns abgefangen und mit einem farblichen Punkt auf dem Rücken markiert (siehe Bilder), damit man sie später wieder identifizieren kann. Sobald eine markierte Hornisse zu ihrem Nest zurück fliegt wird die Stoppuhr gestartet und gleichzeitig die Flugrichtung beobachtet. Wenn die Hornisse wieder am Dochtglas ankommt, dann wird die Zeit gestoppt. Ganz grob kann man sagen: 1 Minute Flugzeit = 100 Meter Entfernung. Danach nimmt man ein weiteres Dochtglas und läuft ein paar hundert Meter in die Richtung des Abfluges und macht das ganze nochmal. Das ganze wird dann so lange gemacht, bis man nur noch ein paar Meter vom Nest entfernt ist und man den Rest absuchen kann. Für die letzten Meter kann man auch der Hornisse ein farbliches Band (Kreppband oder Aluminiumfolie) anbinden, damit man ihren Flug besser verfolgen kann.

Nester verifizieren

Gemeldete Nester werden hin und wieder ohne Foto oder einem sehr verschwommenen Foto gemeldet. Hier ist es wichtig, vor der Beauftragung der Entfernung einmal das Nest zu sichten. Die Behörde zur Entfernung von Nester ist hier in RLP nicht so stark besetzt und damit wir keine Falschmeldung rausgeben, verifizieren wir einmal vorher die Nester. Es könnte sich auch um ein ganz anderes Nest handeln. Zudem schauen wir ob es aktuell noch beflogen wird, vielleicht ist es auch ein altes Nest aus dem Vorjahr und es werden Informationen von der Umgebung gesammelt, damit der Entfernungsdienst direkt weiß mit was er anrücken kann/muss.

Wie so ein Nest entfernt wird, könnt ihr euch auf Youtube bei der Hessenschau ansehen.